Bierkasten AMP
Wer kennt das nicht ? Man macht einen schönen Grillabend mit ein paar Freunden oder Party und muss einem popligen 3Volt billig Verstärker ausm Supermarkt zuhören der einfach keine Power bringt.
Gefahr erkannt, Gefahr gebannt ;)
Ich möchte euch hier einen netten, stylischen Verstärker vorstellen welcher mit bis zu 70Watt (RMS versteht sich) pro Kanal euch den Abend versüßt.
Besondere Funktionen:
- Spannungsanzeige via LEDs für den Betriebszustand des Akkus
- 4 Potis für Klangregelung
Optionale Zusatzfunktionen:
- USB Anschluss zum Laden von MP3 Playern etc.
- Externer Anschluss zur externen Stromversorgung/Aufladen des Akkus
Die Schaltung
Nach obenDie Schaltung kommt mit wenigen und leicht zu besorgenden Bauteilen aus.
Die Spannungsanzeige wird mithilfe des LM3914 ICs realisiert welcher 10 LEDs ansteuert.
Die Spannungsobergrenze sowie die Spannungsuntergrenze wird mithilfe von 2 Potis eingestellt.
Über den TDA1524 IC können folgende Einstellungen vorgenommen werden:
- Lautstärkeregelung
- Bass Regelung
- Balance Regelung
- Treable Regelung
Der Eigentliche Verstärker bilden zwei TDA1562 ICs, welche bei 4Ohm Lautsprecher bis zu 70W liefern !
Der TDA bietet viele Vorteile, schütz sich selbst und ist damit fast "Unkaputtbar".
-HIER- gibts den Schaltplan
Die Platine
Nach obenWer die Möglichkeit hat eine Platine selbst zu Ätzen oder Ätzen zu lassen, sollte mein Layout verwenden welches ich für die Schaltung entwickelt habe.
Die Größe der Platine beträgt 160mmx100mm.
Wer das Programm SprintLayout besitzt kann -HIER- das Layout herunterladen.
Wer dieses Programm nicht besitz kann -HIER- das Layout als PDF Datei herunterladen und -HIER- den Bestückungsplan als PDF Datei.
Die 2 Verstärker ICs müssen selbstverständlich mit Kühlkörpern versehen werden um die Wärme die durch Verluste in ihnen entstehen abzuführen, da sie sonst überhitzen.
Der Aufbau
Nach obenAls Gehäuse habe ich einen großen Bierkasten genommen (Marke könnt ihr aussuchen :P)
Um Platz zu schaffen werden die großen langen Stangen mithilfe einer Stichsäge aus dem Boden des Kastens gesägt.
Die Trennwände könnt ihr ruhig drinne lassen, sie ermöglichen eine Unterteilung im inneren des Kastens.
Um das Innenleben ein wenig zu schützen, wird auf den Boden des Kastens eine Holzplatte o.ä geschraubt und gegebenenfalls lasiert.
Nun werden vorne am Kasten Löcher für die Potis und die LEDs gebohrt.
Für die Boxen die ihr verwendet wird ein Rechteck aus dem Kasten gesägt.
Die Boxen könnt ihr auf ein Stück Holz schrauben, in welches ihr zuvor ein großes Loch gebohrt habt, das erleichtert das montieren der Boxen am Kasten.
Es empfiehlt sich die Boxen mithilfe eines Gitters zu schützen um sie nicht von außen beschädigen zu können.
Ist der Verstärker fertig aufgebaut, wird noch eine Platte auf den Kasten geschraubt um den Inhalt vor Regen, Trinken, Leuten mit feuchter Aussprache, Grabschern, etc. zu schützen.
Es ist sinnvoll einen Schalter am Kasten anzubringen um die Spannung ein und ausschalten zu können.
Ich habe den Schalter links vom Kasten angebracht.
Der Schalter wird in Reihe vor den Akku geschaltet.
Um den Bleiakku laden zu können, ohne jedes Mal den Deckel abzuschrauben, wird am Kasten eine Ladebuchse angebracht.
Es ist sinnvoll eine Sicherung in Reihe zu schalten, da bei einem Kurzschluss der Batterie bis zu mehreren 100Ampere fließen können !!!
Mein Kasten hat zusätzlich einen Schalter, mit welchem man zwischen Externer Stromversorgung und Batterie Stromversorgung wählen kann.
Dies ist für Leute interessant welche den Verstärker auch öfters im Haus betreiben wollen und über ein Netzteil Verfügen um die Batterie zu schonen.
Wie man auf dem Untenstehenden Bild sehen kann, zahlt es sich aus die Trennwände im Kasten zu lassen.
Diesße bieten eine Unterteilung der Komponenten und deren Befestigung.
Es macht Sinn einzelne Kabelstränge zusammenzufassen, da man schnell bei den vielen Leitungen den Überblick verlieren kann.
Der Leitungsquerschnitt für die Boxenkabel sollte nicht zu klein gewählt werden, da hier hohe Ströme fließen !
Ich verwende ein Flexibles 2,5² Kabel zu den Boxen.
Die Stromversorgung Nach oben
Als Spannungsquelle eignen sich Bleigeelakkus mit 12 Volt.
Die Kapazität hängt davon ab wie laut, und vor allem wie lange man Musik hören möchte.
Ich habe mich für einen 12Ah Akku entschieden, mit welchem ich locker 15 Stunden lange bei Zimmerlautstärke Musik hören kann.
Auch wenn die Musik mal etwas lauter sein muss, hat der Akku bis zu 10 Stunden mitgemacht !
Es ist auch möglich 12V Autobatterien zu verwenden, welche mehr Kapazität haben, mit weniger Aufwand zu Laden sind jedoch auch größer sind.
Akkus sollte man grundsätzlich immer komplett entladen (nicht Tiefentladen!) bevor man sie wieder auflädt, damit halten sie auch länger und gehen nicht so schnell kaputt.
Um die LED-Spannungsanzeige einstellen zu können, benötigt man die Maximale Spannungsstärke und die Spannung bei welchem der Akku entladen ist (siehe Datenblatt).
Wer eine einstellbare Spannungsquelle hat kann seine Platine anschließen und über die 2 Potis die Obergrenze sowie die Untergrenze der Spannungsanzeige einstellen.
Die LEDs wechseln bei etwa 500mV weiter.
Und so schaut mein Bierkasten AMP aus ;)
Mein Kasten hat zusätzlich 2 Klinkenbuchsen um Musik einzuspeisen, sowie 2 USB Anschlüsse.
Für die 2 USB Anschlüsse habe ich einen 5V Festspannungsregler in den Kasten gebaut und an die 2 Buchsen angeschlossen.
Dadurch hat man die Möglichkeit ein USB-Ladestecker für MP3-Player, Handy, etc. anzuschließen
denn was bringt ein Verstärker wenn die Musikquelle keinen Saft mehr hat ... ?
Dem Festspannungsregler MUSS! ein großer Kühlkörper spendiert werden, da hier leider mehrere Watt an Leistung abfallen.
Veil Spaß beim Nachbauen wünscht euch euer Dennsi ;)