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Leydner flaschen

Erstellt am 5-01-2010 von Jochen, Zuletzt geändert am 2-11-2010.


Bei Leydener Flaschen handlet es sich um einen billigen "Selfmade-Hochspannungskondensator".

Aufbau 

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Diese lassen sich recht einfach und vor allen Dingen schnell selber herstellen, in dem man z.B. einfach eine Cola-Flasche mit Salzwasser füllt, und Aluminiumfolie drumherum wickelt. Das Salzwasser hat einen sehr niedrigen Widerstand, und dient deswegen als eine Kondensator-Platte. Die Flasche selber ist das Dielektrikum, also der Isolator des Caps. Die Alu-Folie bildet die 2. Kondensator-Platte. In das Salzwasser hängt man dann einfach ein Stück Kupferdraht als Anschluss.

Es empfiehlt sich, eine dünne Schicht Öl auf das Wasser zu machen, um verdunsten zu verhindern. Die Caps würden allerdings auch ohne das Öl prima funktionieren. Aber Achtung, wenn man später keine Brühe in den Flaschen haben will, die stark danach aussieht, als könnte sie einen im nächsten Moment anspringen, solltet ihr kein Öl zum Kochen verwenden...

Die Kapazität eines Kondensators liegt ja nach verwendeter Flasche bei ~1.5nF (1.5L Cola-Flasche). Wenn man Glas statt PET Flaschen verwendet, ist die Kapazität allerdings um ein Vielfaches geringer, dafür liegt die Spannungsfestigkeit dann bei ~50kV. Die Spannungsfestigkeit ist logischerweise abhängig von der Dicke des Glases, Richtwert: 100kV/cm. Praktisch wird sie wohl noch etwas höher liegen.

Ein interessanter Effekt lässt sich beobachten, wenn man die Flaschen mit HF "befeuert": Sie fangen an gespenstisch Blau zu leuchten, weswegen Wir ihnen den Namen "Light-Emitting-Cola-Bottle" - oder kurz LECB - gegeben haben. Bei dem Leuchten handelt es sich um eine Korona-Entladung.

Gefahren 

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Die exakte Spannungsfestigkeit einer Flasche lässt sich allerdings nicht bestimmen. Uns ist eine bei bereits 6kV durchgeschlagen! Das das Salzwasser dann begleitet von einem großen Natriumgelben Lichtbogen bereit zum Töten aus der Flasche spritzt muss ich wohl nicht extra erwähnen! Deswegen Vorsicht mit dieser Art von Kondensator!

Außerdem ist bei diesen Caps häufig die dielektrische Absorption besonders stark ausgeprägt. Das bedeutet, dass das Dielektrikum eine geringe Menge der Energie absorbiert. Nach dem Entladen wird diese wieder freigesetzt. Versuch dazu: Nehmt eine Leydener Flasche mit PET als Dielektrikum, und schließt einen Zeilentrafo an. Sobald der Cap voll ist, Trafo abklemmen und die Flasche kurzschließen. Wartet dann ungefähr eine Minute, und schließt ihn nochmal kurz. Auch diesmal ist ein lauter Knall zu hören, obwohl der Cap doch eigentlich leer sein sollte ;)