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GU-50

Erstellt am 15-05-2010 von Jochen, Zuletzt geändert am 30-08-2010.


Achtung! ACHTUNG!
Die hier beschriebenen Experimente sind nicht ganz ungefährlich! Bitte nur nachbauen, wenn Ihr Ahnung von der Materie habt, und die Gefahren beachten!

Warum sollte man in der Zeit von leistungsfähigen Halbleitern noch Teslaspulen bauen, die mit Elektronenröhren betrieben werden?

Ganz einfach, für mich persönlich ist eine Röhre etwas einzigartiges, da sie so "kunstvoll" gebaut sind. Wer schon mal eine Pentode oder Triode gesehen hat wird mich verstehen. Ein Halbleiter ( MOSFET, IGBT, Transistor ) hat 3 Anschlüsse und das wars, eine Röhre jedoch ist viel abwechslungsreicher. Böse Zungen behaupten auch, dass Röhren nicht leistungsfähig genug sind um TCs zu betreiben, ich kann diese Auffassung jedoch nicht teilen. Röhren haben außerdem den immensen Vorteil, kurzzeitig große Überlasten vertragen zu können - Halbleiter fliegen einem da mit einem lauten Knall um die Ohren. Wer einmal mit Röhren gearbeitet hat, wird auch merken, dass diese äußerst Robust sind, solange man sie nicht auf den Boden schmeißt oder die Heizwicklung an die Steckdose anschließt.

VTTC mit GU-50

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Da ich VTTCs ( Vacuum Tube Tesla Coils ), schon immer recht interessant fand, wollte ich unbedingt auch eine haben, also kurzer Hand das Web durchstöbert und siehe da, ich bin auf den Schaltplan von CTC-Labs gestoßen.

Also die Röhre im Ebay bestellt. Habe damals für 2 GU-50 7,90€ gezahlt, heute sind sie leider bedeutend teurer geworden. Ich sollte erwähnen, dass ich schon ein paar TCs hatte bevor ich die VTTC gebaut habe, die allerdings alle nicht so richtig funktionierten.

Nach dem Bau der VTTC, musste ich sie sofort testen, nur mit welchem Trafo? Das war damals wirklich ein Problem, da mein einziger richtiger HV Trafo ein Ölbrennertrafo war, der aber nur 20mA geliefert hat, was für eine VTTC eindeutig zu wenig ist - die Spannung war dafür mit 10kV wiederum etwas zu hoch. Also musste ich dann auch noch für teuer Geld ei1,3KV ACnen Neon Trafo in Ebay ersteigern.

2 Wochen später lief die VTTC endlich und zwar äußerst zuverlässig. Allerdings produzierte sie nur 1,5cm Streamer, was für eine GU50 schon sehr wenig ist. Danach stand das Projekt einige Zeit in der Ecke rum, da ich meine Aufmerksamkeit SGTCs widmete.

Nachdem mein Wissen über Teslaspulen etwas gewachsen war, baute ich mir einen 1:1000 Spannungsteiler, da mich einige Signale an meiner VTTC interessierten, die man mit einem 1:10 Teiler nicht messen kann, ohne das Oszilloskop zu beschädigen. Als ich meine VTTC nach einem Monat dann wieder in Betrieb nahm und messen wollte, habe ich festgestellt, dass die theoretische Spannung von 1,5KV, die benötigt war, damit die VTTC gute Resultate liefert, auf 600V im Betrieb zusammen gebrochen ist. Also musste ich einen Trafo finden, der stark genug war die VTTC zu versorgen - das war allerdings nicht sonderlich schwer, da sich in der Zwischenzeit eine beachtliche Sammlung an HV-Trafos in meinem Haus "niedergelassen hat", darunter auch einige MOTs.

Also habe ich den MOT an die VTTC angeschlossen, und die Sekundärspannung auf 1,5KV geregelt. Und siehe da, 5cm Streamer! Anschließend habe ich noch einen LC-Abgleich gemacht, da die 1,1nF etwas zu viel waren, nun sind es 2,2nF / 3 = 0,73nF und des Resultat waren ca. 6cm Streamer. Der längste Arc war 7,8cm bei 1700VAC*√2 = 2,4KV DC. Man sollte allerdings  immer im Hinterkopf behalten, dass die Röhre eigentlich nur eine Anodenspannung von 1KV DC verkraftet. Aber für ein paar Sekunden ( cirka 40sec ) kann man diese Röhre überlasten - aber bloß nicht übertreiben :P.

Anschließend habe ich sie temporär Audiomoduliert, hab es aber wieder entfernt, da auf dem Brett zu wenig Platz war um es " professionell " zu befestigen. Ein Video gibts auch noch dazu:

Zum Thema VTTC Audiomodulation gibts auf GU-50 (2) und Eimac 4-400A mehr zu lesen.