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Craptesla

Erstellt am 13-04-2010 von _system, Zuletzt geändert am 13-09-2011.


Achtung! ACHTUNG!
Die hier beschriebenen Experimente sind nicht ganz ungefährlich! Bitte nur nachbauen, wenn Ihr Ahnung von der Materie habt, und die Gefahren beachten!

Dieser Teslatrafo war unser 1. Versuch eines Eigenbaus... Es war spät abends, es war langweilig, und wir wussten nicht, was wir tun sollten. Mit dem Zeilentrafo zu spielen wurde schnell langweilig, also musste eine Abwechslung her. In einem lichten Augenblick kam die rettende Idee: Wir bauen uns einen Tesla-Trafo!


Dieser Trafo hat ein Hobby begründet - auch wenn Ich und Philipp damals keinen Plan von nichts hatten, haben wir einen Trafo gebaut, der von den meisten abschätzig angesehen wird ("Und DAS funktioniert?!?") :D
Nunja, der Wille war also schonmal vorhanden. Nur mit dem Wissen haperte es noch etwas. Teslatrafos kannten wir bisher nur von Bildern, wie die Teile funzen hab ich mir nur etwas zusammengereimt: ich glaubte, ein Teslatrafo würde nach dem normalem Trafo-Prinzip funktionieren. Die Funkenstrecke als Zerhacker (aus gleich mach Wechselstrom) und der kondensator als Energiespeicher. Eine hohe Spannung + ultrahoher Strom sowie ein gutes Windungsverhältniss müssen dann wirklich Astronomische Spannungen ergeben.

Aufbau

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Die Sekundärspule

Sekundärteil:

Als Spulenkörper diente ein Stück Papier, kunstvoll zusammengerollt, und verklebt (Heißkleber, weils schnell gehen sollte :P). Dieses haben wir mehr schlecht als recht mit 0.1er Kupferlackdraht bewickelt. Obwohl wir uns wirklich viel mühe gegeben haben, hat sich der Draht an wirklich vielen stellen überlagert. Und ja, der wirklich sch* ...lecht gewickelte teil der Spule befindet sich unter dem Klebeband...

die Primärspule...Primärteil: 

Wen das Grausen hier noch nicht gepackt hat: es geht noch Weiter :D
Als Primärspule diente ein Stück 1.5er Installationsdraht mit 5 Windungen. Dazu kamen noch 5 Leydner Cola-Flaschen. Schnell mit Klingeldraht und Kupferresten verkabelt. Als Hochspannungsquelle diente ein alter Zeilentrafo aus einer Plasamkugel mit Sperrschwinger. Die wird ihre 20-30.000V gehabt haben.

First Light

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Alles fertig verkabelt, wir sind gespannt wie sau: Netzteil an und es passierte ... nichts. Die Enttäuschung war groß (wenn auch nicht ganz unerwartet :P), das Projekt verschwand im Mülleimer.

Erst als Ich die ZVS Fertiggestellt habe, kam mir nochmal die Idee, das Ding auszugraben. Beim basteln viel mir ein seltsamer bläulicher Schein in der Pappröhre auf, wenn der Trafo lief - ein schneller Test ergab: da sind kleine Überschläge zwischen den Anschlusskabeln! Das Interesse war wieder geweckt (ehrlichgesagt lässt sich das Gefühl in diesem Momet schwer beschreiben): schnell wurde mit Alufolie ein kleiner Topload gebastelt. Mit diesem Aluball waren ohne irgendwelche Abstimmungen schon 3 cm Entladungen möglich. Irgendwann stellten wir dann fest, dass die Entladungen größer wurden, wenn man die Erde erdet - der Trafo konnte immerhin schon eine ESL-Lampe zum leuchten bringen!

Irgendwo hab ich davon auch noch Bilder von dem Ding in Betrieb rumliegen. Wenn ich sie finde, werde ich sie hier hochladen, versprochen ;)

Weil das ding jetzt lief, und auch sehr faszinierend ist, hab ich mehrere Tage intensiv damit rumgespielt, und meine Familienmitglieder durch das laute BRATZ! der Funkenstrecke in den Wahnsinn getrieben. Daraus ergaben sich dann folgende Optimierungen:

Optimierungen

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Durch weiteres Experimentieren (nach dem hau-drauf-und-schau-was-rauskommt- Prinzip) haben wir festgestellt, das es die besten Entladungen (gegen Erde) bei 5 Cola-Flaschen gab. Entladungen (gegen Erde) waren bis zu 7 cm möglich! In Glühlampen bildete sich ab ~ 2cm Abstand ein Plasma im Glaskörper, und eine ESL-Lampe leuchtete schon aus einer Entfernung von 10 cm! Ein Breakout gab es leider nicht - dafür war wohl die Erdung der Marke "ich halte den Draht mit einer zange in der Hand" zu schlecht *g*
Rückblickend bleibt mir nur meinem Schutzengel zu danken, dass die Isolierung des Drahtes stark genug war - wäre sie durchgeschlagen, hätte der Erdungsdraht direkt an den Caps gehangen... Aber wie heißt es so schön: "Unwissenheit ist etwas kostbares".

Nach diesem durchschlagendem Erfolg (man bedenke: wir hatten keinen Plan von nichts, hatten keine Berechnungen durchgeführt, und einen Versuchsaufbau gebastelt, bei denen sich den meisten der Magen umgedreht hat), und mein Vater den betrieb dieses Machwerks verboten hat ("Viel zu unsicher!" [anm: nicht das ich das groß in frage stellen würde :eek: ]) wollten wir uns einen ähnlichen Trafo bauen - nur schöner und Ordentlicher - Was daraus geworden ist, findet man unter dem Namen minitesla.